Die Liebe ist eine seltsame Blüte. Entweder Blüht sie voll auf, oder sie verwelkt in nur wenigen Wochen.
In diesem Sinne: Fröhliche Ostern!

Er liebt sie dafür, dass sie ihr Leben aufgegeben hat. Dann ist er mit Sicherheit nicht der Richtige.

Er liebt sie dafür, dass sie es in einem fremden Land, ohne jegliche Unterstüzung geschafft hat. Dann liebt er sie nicht mehr.

Ist es dann nicht besser, gleich zuhause zu bleiben?

Was passiert mit uns, wenn wir dem Mann unseres Herzens folgen, wo immer er auch hingehen mag? Wer sind wir, wenn wir, ein fröhliches, " da wo Du hingehst, da will ich auch hingehen, Darling " auf den Lippen, unsere Pumps, Designerklamotten, Kosmetikköfferchen und Slipeinlagen einmal um den Erdball zerren, um alles am anderen Ende der Welt wieder auszupacken? Sicher, wir können versuchen, an einem anderen Ort der Welt neu anzufangen. Schließlich hält uns Niemand davon ab, nach neuen Herausforderungen und Perspektiven zu suchen. Doch die Chancen, dies ohne Sprachkenntnisse, ohne Job und ohne Freunde zu schaffen, stehen mehr als schlecht. Ich werde sicherlich nur eine(n) folgen: Mich. Da weiß ich was ich habe.

Mein Lieblingsvorzeigpaar, angeblich seit Jahren glücklich verheiratet, zeigt nun doch erste Anzeichen von Verschleiß, wenn nicht gar Verfall. Eine Nachricht, die mir gestern eine gute Freundin zutrug, und die ich mit Schadenfreude, Boshaftigkeit wenn nicht gar Häme quittierte.

" Ich habe es doch gewusst“, sagte ich zu meiner Freundin, " Neulich auf der Party von Daniel haben sie sich den ganzen Abend angegiftet. Jeder konnte sehen, dass es zwischen den beiden nicht mehr stimmt."

Richtig. Auch ich habe mir an dem Abend so meine Gedanken gemacht. Schlagartig wurde ich von Erinnerungen überrannt, die mehr als vier Jahre zurückliegen. Es war die Zeit, als ich von Dates überrollt wurde, mein Terminkalender so offen da lag wie mein Herz, und Alles was ich wollte damit zu tun hatte, Spaß zu haben. Natürlich ohne Verantwortung oder gar Konsequenzen. Nur das besagte Paar fiel damals schon aus dem Rahmen.

Was soll ich sagen? Ich gehe fremd. Nach der passende Version für mein Drehbuch suche ich noch. Doch auf ein Happy End kann ich nicht hoffen. Das wird sich zeigen. Ich werde den Teufel tun und auch noch beichten. Wer ist schon so blöde das zu gestehen? Männer, was ihr könnt, können wir Frauen schon lange. Nur ich denkt in die falsche Richtung. Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht, wenn jemals einer meiner Bekannten auf mein Blog stoßen sollte, dann brauche ich nicht mehr gestehen. Praktisch oder? Mein Wochenende lasse ich mir nicht dadurch verderben.

Was soll ich sagen? Ich gehe fremd. Nach der passende Version für mein Drehbuch suche ich noch. Doch auf ein Happy End kann ich nicht hoffen. Das wird sich zeigen.

Ich habe den ganzen Tag schon Kopfschmerzen. Gibt es einen richtigen Moment, um einen Menschen, den man liebt, zu verletzen?

Sie hatte sich häuslich eingerichtet. Auf den Trümmern ihrer Beziehung und auf meiner Couch. Meine Nachbarin, Marina, eine attraktive Mitdreißigerin, verheiratet mit Klaus, dem Schuft.

Mit ihrem typischen Survival Pack Zigaretten, Schokolade, Taschentücher, saß sie da, knabberte Kekse und schluchzte in einer Tour.

Sie hat alles versucht, sagt sie. Doch selbst mit einer reizenden neuen Dessous Sammlung, im Gegenwert einer Woche Luxusurlaub inklusive Flug, sein kein Schwung mehr in ihre Ehe zu bringen.

Was tun? Betrügen? Das konnte sie nicht. Betrügen, dass konnte nur Klaus. Er war es, der kein Abenteuer auslies.

Und die Alternative? Versuch einer Problemlösung? Die Arbeit würde an Marina hängen bleiben. Kaum anzunehmen, dass Klaus, der Schuft, sich da in irgendeiner Weise engagierte. Nicht besonders fair, aber realistisch.

Marina und Klaus. Klaus und Marina. Das ist wie freie Liebe in der Studentenbewegung. Nur ohne Bankkonto und Top Job.

Es gibt sie. Ohne Zweifel. Die wirklich guten Gründe, allein zu leben.